Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt (Mahatma Gandhi) – Projekttag Gewaltprävention für den 8. Jahrgang

Dass man in 2 Minuten unglaublich viele Schimpfwörter aufschreiben kann, bewiesen die Schüler der 8. Klasse mit links. Dass sie aber Probleme hatten, in der gleichen Zeit auch nur annähernd so viele Komplimente zu notieren, erstaunte selbst die Jugendlichen. Da „deine Mutter“ zuvor als eins der Schimpfwörter genannt wurde, erkundigte sich ein Schüler sicherheitshalber, ob „deine nette Mutter“ als Kompliment gelte.

Deutlich wird, wie wichtig es ist, Mädchen und Jungen, auch sprachlich zu sensibilisieren für die Ursachen von Streit und Gewalt.

Damit alle Schüler ihre Schulzeit entspannt und sorgenlos erleben können, bedarf es verschiedener Regeln und Umgangsformen im täglichen Miteinander. Klar ist, dass jede Form von Gewalt in der Schule nicht toleriert wird. Um den Schülern aufzuzeigen, wie Konflikte gewaltfrei gelöst werden können, wo Schülerinnen und Schüler Unterstützung erhalten, wenn sie Probleme haben und dass die Schule bemüht ist, ein Klima der Akzeptanz und Wertschätzung zu schaffen, fand im 8. Jahrgang auch in diesem Jahr wieder der Projekttag „Gewaltprävention“ statt. Hier wurde definiert, was unter Gewalt zu verstehen ist, welche Ursachen sie hat und welche Handlungsstrategien im Umgang mit Gewalt möglich sind.

Beleidigungen, Ausgrenzungen und Beschimpfungen beeinflussen auch das Lernklima negativ, daher setzt die Prävention am Schul- und Klassenklima an, um sich anbahnende Gewalt bereits unterbinden zu können. Im Rollenspiel wurde schnell deutlich, dass Gruppenzwang, Missverständnisse, Gerüchte und Unsicherheit häufig als Ursachen für verbale Konflikte gesehen werden. Streitausgänge, bei denen es nur Verlierer gibt, sind an der Tagesordnung.

Wie schnell Gerüchte entstehen, erprobten die Schülerinnen und Schüler an einem Spiel: Ein Schüler sollte einer Klassenkameradin mündlich ein Bild beschreiben, die wiederum gab ihre Informationen an einen anderen Schüler weiter, dieser an eine weitere Schülerin usw. Schülerin Nummer 5 schließlich sollte das beschriebene Bild malen. Nebeneinander gehängt enthielten das Originalbild und das aus mündlicher Überlieferung erstellte Bild zwar Ähnlichkeiten, unterschieden sich aber in vielen Details. So erfuhr man, dass bei Gerüchten viele Einzelheiten verloren gehen, man selbst Inhalte hinzufügt und die ursprüngliche Situation nicht mehr unbedingt wahrheitsgetreu wiedergegeben wird- also eine mögliche Ursache für Streit erzeugt wird.

Auch Selbstkontrolle und Handlungsalternativen wurden spielerisch erprobt und potentielle Streitausgänge entdeckt, bei denen es tatsächlich zwei Gewinner gab.

So bekamen mehrere Schüler Lust auf die Streitschlichterausbildung an der KTG. Sie werden dann nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung in den Pausen jüngeren Mitschülern Wege aufzeigen können, ihre Streitigkeiten friedlich auszutragen. Bestimmt wird es ihnen dann auch leichter fallen, Komplimente zu verteilen.

(SEL)

(c) Kurt-Tucholsky-Gesamtschule

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