Neues Unterrichtsfach: „Esskultur“

Dass gemeinsames und gepflegtes Essen und Trinken „Leib und Seele“ zusammenhält und somit dem Menschen einfach gut tut, wussten die Menschen von alters her.

Dieses Wissen droht aber bei der „Fastfood – Generation“ unserer Schüler verloren zu gehen.

Darauf reagierten nun unsere Didaktische Leiterin, Frau Wehrmann, und unsere Hauswirtschaftslehrerin Frau Hartwig und führten zu Beginn dieses Schuljahres im 9. Jahrgang einen neuen „Ergänzungskurs Hauswirtschaft“ ein.

Hinter diesem nüchternen Namen steht der Versuch, bei Schülern ein Bewusstsein für Esskultur zu entwickeln, und zwar nicht nur durch Vermittlung theoretischen Schulwissens, sondern auch durch praktische Erfahrung.

Dafür wurde zunächst mit dem „Haus der Familie“ die Evangelische Familienbildungsstätte als ein neuer Kooperationspartner der Kurt Tucholsky Gesamtschule gewonnen.

Seit Beginn des Schuljahres arbeiten 10 Schülerinnen und Schüler des neuen Ergänzungskurses neben ihren wöchentlichen zwei Schulstunden alle 14 Tage den ganzen Dienstag in dem Haus der Familie.

Betreut werden sie dabei von der Ökotrophologin (=Ernährungswissenschaftlerin) Frau Sibum, die dieses Projekt begleitet, und von dem pensionierten Koch Herrn Kaspers, der bei der Essenszusammen- und –herstellung hilft.

Unter fachkundiger Anleitung kochen die Schülerinnen und Schüler für alle Bürger, die sich vorher angemeldet haben, für 4,50 Euro ein Zwei-Gänge-Mittagsmenü.

Da dieses Essen in einem Raum stattfindet, der sonst als Turnhalle dient, müssen die Schülerinnen und Schüler einiges tun, um das entsprechend gepflegte Ambiente zu erzielen, das heißt, Tische und Stühle aufstellen, eindecken und die Tischdekoration gestalten. Bei der Essensausgabe und beim Abräumen spielen gepflegte Umgangsformen ebenfalls eine große Rolle, damit die fremden Gäste sich wohlfühlen. Man sieht schon, dass „Esskultur“ sehr viel mehr verlangt als gemeinsames Kochen in der Schule für Mitschüler.

Eine Lehrerdelegation der Kurt Tucholsky Gesamtschule konnte am 28.11.2017 bei einem Testessen die Wirksamkeit des Projektes am eigenen Leib (und eigener Seele) erfahren. Alle waren von dem leckeren Essen und der aufmerksamen Bedienung durch die Schülerinnen und Schüler begeistert.

Der Umzug der Evangelischen Familienbildungsstätte Anfang 2018 erfordert eine Zwangspause des Projektes- aber sobald wie möglich wollen alle Projektteilnehmer ihre „Leib und Seele zusammenhaltende“ Arbeit wieder aufnehmen.

 

(c) Kurt-Tucholsky-Gesamtschule

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